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Bericht Galgenfischervereinsausflug im Herbst 2024 am 21.09.

Lebendige Traditionen oder Kindheitserinnerungen werde geweckt.

Der diesjährige Herbstausflug war ganz unter dem Motto «Lebendige Traditionen der Stadt Basel».
Unser erster Besuch führte uns auf den Martinskirchplatz im Herzen von der Altstadt von Basel.
Einige Touristen folgten einem Stadtführer, siehe da, es war der Grabmacher Joggi, welcher sich im Dezember 2023 für den Erhalt der Galgen eingesetzt hatte, mit den Worten: «wenn man die Galgen entfernen würde, dann wäre dies wie ein Basel ohne Münster».

Die Touristen zogen weiter und ein grosser Mann erschien und begann an der Seite der Martinskirche der Globus Baustelle zugewandt eine kleine unscheinbare Türe zu öffnen.
(Leo) ein pensionierter Lehrer führte uns in eine 400 Jahre alte lebendige Tradition ein. Die Basler Herbstmesse ist der älteste Jahrmarkt der Schweiz.
Der Martinsturm mit seinem Messglögglein welches die Herbstmesse in Basel ein und ausläutet war das Ziel.
Die Stufen alle aus Holz, unterschiedlich geformt, hoch und von vielen Schritten geprägt waren ein Abenteuer. Von einem Geschoss zum nächsten änderte sich das Holz, das Geländer und natürlich auch die Sicht.
Vorbei an den grossen Glocken, dem Uhrwerk kletterten wir alle immer höher, bis wir in die Turmstube kamen.
Eine kleine Kochnische mit einem offenen Herd, und Kamin, eine kleine Kammer mit einem Stuhl und kleine Fenster. Dies mit einem 360 Grad Blick über Basel.
Wir standen alle im Martinsturm, bestaunten die nie wahrgenommenen Dachterrassen und die wunderschöne Aussicht auf den Rhein und die Stadt.
Der Glöckner begann mit seiner Erzählung, er war früher Lehrer gewesen in Münsterschulhaus, jedes Jahr war er mit seiner Klasse beim Einläuten der Messe und beim Ausläuten dabei gewesen.
Eines Tages an Silvester habe er mit dem Glöckner auf das neue Jahr angestossen. Üblicherweise sei das Amt von Generation zur nächsten weitergegeben worden, der damalige Glöckner habe ihn aber an dieser denkwürdigen Silvesternacht gefragt, ob er dieses Amt übernehmen wolle.
Freudig habe er zugestimmt und 30 Jahre sein Amt ausgeübt.
Beim Einläuten erhalte er jeweils einen linken schwarzen Handschuh, damit würde er den auf dem Martinsplatz versammelten Menschen zuzuwinken, bevor er die Seile für die Glocken ziehen könne.
Meist seien die ersten schon um 11.00 h auf dem Platz und würden freudig und erwartungsvoll auf den Klang der Glocken warten.
Punkt 12.00 h greift er zu den 2 Hanfseilen und läutet die Basler Herbstmesse ein.
Immer am letzten Samstag vor dem 30. Oktober beginnt die Messe, welche bei Jung und Alt gleich beliebt ist und im Kalender der Baslerinnen und Basler ein wichtiger Fixpunkt ist.

Erst beim Ausläuten erhält der Glöckner den rechten Handschuh, damit ist für ein Jahr seine Pflicht getan, früher übergab die Gemeinde dem Glöckner ein schwarzes Gilette, da dieser aber damit verschwand und nicht mehr zurückkehrte, wurde die Gabe auf Handschuhe umgeändert.
Mit einem kleinen Schluck Wasser oder Weisswein wurde auf die Tradition angestossen. Begleitet von den wunderbaren feinen «Sunnerädli», von Ursi.
Die erste lebendige Tradition gab den Fischerinnen und Fischer einen Einblick in das Brauchtum von Basel.
Unten sicher angekommen wurde gedankt und zu Fuss über die Brücke in das Kleinbasel gewandert.

Hier erwartete die Teilnehmenden ein wunderbares Essen mit einem feinen Schluck Wein.
Nach guten Gesprächen, einem Kaffee und einem feinen Dessert machte sich die Gruppe auf den Weg zur zweiten Lebendigen Tradition.
Im Hotel Merian Spitz wurden wir von Cäsar empfangen. Ab in den 4. Stock, in den Saal der Olympia Clique.
Was für ein Refugium, mit all den Trophäen, den Erinnerungsstücken und Bildern.
Eindrücklich erklärte uns Cäsar die Ursprünge des ältesten Brauchtums von der Schweiz, wie die «Hären» die Stadt früher bewacht hatten und welche Rollen der Anlass auch heute noch spielt, so wird während des Tanzes von den Uelis für arme Baslerinnen und Basler Geld gesammelt.
Eindrücklich ist auch, dass wer im «Spiel» ist keine anderen Hobbys mehr pflegen kann, das ganze Jahr wird, geübt und als Vorbereitung getanzt. Auserwählt wird der jeweilige Favorit für die Figur «Wilde Ma, Vogel Gryff und Leu von einem kleinen Kreis. Er tanzt in der Regel für 5 Jahre, dann kommt ein junger zum Zug.
Aktuell ist auch eine Aufnahme von Frauen möglich.
Anschliessend geht es in die «heiligen» Hallen der Kostüme, die Kupfermasken und Kostüme werden bewundert und ehrfürchtig betrachtet. Thomas darf sogar in den Gryffenkopf steigen. Das Gewicht ist so schwer, dass er einige Zeit braucht, um sich wieder aufzurichten.
Das Material und die Kostüme sind in unglaublich altem Material und zeugen alle von der hohen Handwerkskunst der Kleinbasler.

Zum krönenden Abschluss zeigt uns Cäsar noch wie er damals als «wilde Maa» getanzt hat. Ja und plötzlich sind wir mittendrin, vergessen ist der Vereinsanlass der Rhein, die Fischerei, vor uns steht der Mann unserer Kindheit, tanzt seinen Tanz, ohne Kostüm, Apfel und Tanne und wir werden alle zurückversetzt in die Erinnerungen und den Zauber des Tanzes und des Spiels.

Herzlichen Dank an das Organisationskomitee, den Vorstand und den Verein für diesen wunderschönen Herbstausflug
Anna-Katharina Egli

 

 

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